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Burny Les Paul Custom 3 Pickups

Der Review stammt nicht vom Musiker Board, sondern von den Guitarmaniacs. Dennoch ist es die Burny wert, vorgestellt zu werden, auch wenn sie sich mittlerweile nicht mehr in meinem Besitz befindet.

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Frühgeschichte
IIIH, ne Les Paul mit 3 PU´s muss doch nicht! Doch, ich wollte schon immer solch ein „Außenseiter-Instrument“ und in den nächsten Tagen wird sie meine sein.

Ich kann nicht sagen warum, aber gerade so eine pickupstrotzende Les Paul hat bei mir schon von Anfang an eingeschlagen wie eine Bombe. Dieser goldene Rallyestreifen in der Mitte der Gitarre, einfach herrlich! Ein zusätzliches Bigsby wäre mir allerdings zu viel des Guten.

Leider ist mein Wissen in Bezug auf Burny (noch) nicht besonders umfangreich, ich komme ja eher von der Orville-Seite, aber ich bin lernwillig, helft mir dabei. Soviel weiß ich schon: sie stammt von Ende der 1980er-Jahre und wurde wohl (ebenso wie meine Orville by Gibson Les Paul Custom Reissue) von Fuji-Gen gebaut. Mit ihr teilt sie sich auch die Nibs des Griffbrett-Bindings sowie die mittels Gewindestangen verankerte Brigde-Befestigung. Die Nibs sollen wohl ein Hinweis auf preislich höher positionierte Instrumente von Burny sein??!

Bei ihr kommen 3 VH-1-Humbucker, die angeblich für einen guten Tone sorgen sollen, zum Einsatz. Ich gehe stark davon aus, dass die übrige Hardware vom gleichen japanischen Hersteller wie bei Orville stammt. Sie weist wie die K-Orvilles keinen Long Tenon Neck auf. Gewichtsmäßig liegt sie mit 4,35 kg noch im grünen Bereich, auf einer Höhe mit meinen anderen Customs.

An das nicht ganz originale Split-Diamond-Inlay werde ich mich mit Sicherheit schnell gewöhnen. Davor gab es doch eine Serie mit dem Gibson-Split-Diamond, gebaut ab ca. 1985 und auf den Namen RLC-65 hörend??!

Erste Kontaktaufnahme
Lieferung erfolgt – erste Tests absolviert. Die Burny zeigt sich in einem recht guten Zustand, kleinere Kratzer sind natürlich im Lack zu erkennen, aber bei einem Instrument mit mindestens 20 Jahren – ich bitte Euch.

Die Hardware macht einen schönen naturgeageden Eindruck, das Gold ist recht schön angelaufen und in sich stimmig. Die Saitenlage ist flach und die aufgezogenen Saiten selbst viel zu dünn. Dementsprechend präsentiert sich auch der Tone, eher dünn und höhenlastig. Akustisch klingt sie zudem auch noch recht „blechern“, wohl ein Indiz dafür, dass sie entweder lange nicht mehr oder (viel eher) wenig gespielt wurde. Dieses Phänomen kenne ich von anderen Gitarren, die erst mit der Zeit (man nennt es wohl einspielen) ihren Tonumfang voll entwickeln. Ihr kennt das, alles scheint sich zusammen zu fügen. Dieser Prozess steht bei der Burny anscheinend noch an.

Die Suche nach einer Serien-Nummer verlief erfolglos. In keiner der Pickupfräsungen war, wie sonst üblich bei Burny, eine Nummer oder Bezeichnung zu entdecken. Daher darf weiter gerätselt werden, um welches Modell es sich genau handelt (eventuell RLC-80, RLC-100 – die ab 1987 gebaut wurden?).

Erste Töne
Der Steg-Pickup klingt sehr dünn, Tone-Poti ganz nach unten auf 0 geregelt, produziert immer noch zu viel Höhen. Hier muss der Pickup justiertoptimiert und ein anderer Kondensator eingebaut werden. Bei meinem ersten Versuch verbaue ich einen .047-Black Beauty, diese leisten in den meisten meiner Gitarren ihren Dienst. Als NOS-Version bekommt man sie auch noch für kleines Geld. Die Mittelstellung des Toggleswitch schaltet Steg- und mittleren Pickup zusammen. Ein Kombination, die mir auf Anhieb gefiel. Sie ist doch irgendwie netter, fetter als der normale Zusammenschluss aus Steg- und Hals-Pickup der 2 PU-Les Paul. Der Halspickup geht tendenziell auch in die richtige Richtung, muss halt noch justiert werden. Der mittlere Humbucker macht sich für mich beim Spielen nicht negativ bemerkbar, was oftmals ein Kritikpunkt an diesem Gitarrentypus darstellt.

Erstes Update
Dennoch konnte ich es mir in den ersten Stunden nicht verkneifen, auch bei der Burny mit Optimierungsmaßnahmen zu beginnen. Viele positive Erfahrungen habe ich natürlich bei meinen anderen Les Pauls sammeln können. So wurde eine Faber-Brigde und ein WSC-Alu-Stoptailpiece installiert, dies waren beim ersten Umbau die signifikanten Änderungen. Ein Aufbohren der Bridge war nicht notwendig, hier hat man sich also an die Gibson-Vorgaben gehalten. Die original „Burny-Hardware“ stammt übrigens tatsächlich vom selben Hersteller wie bei Orville. Klar, gibt ja auch keine 1.000 Hersteller dieser Teile in Japan. Als interessant erachte ich die Tatsache, dass bei Burny definitiv Mechaniken aus dem Hause Gotoh verwendet wurden, bei Orville kann man lediglich den Vermerk „Made in Japan“ feststellen. Und doch steht der Austausch dieser Mechaniken gegen anständige Grover Rotomatics (14:1) und von ein paar Kleinteilen an.

Wellness
Glück gehabt – der Korpus besteht, wie es sich für eine anständige Custom gehört, komplett aus Mahagoni, ebenso der Hals. Der Kopfplattenwinkel beträgt „leider“ nur 14°. Das Griffbrett wurde aus schön dunklem Palisander gefertigt. Der Toggleswitch stammt von Switchcraft. Gut gemacht, dies haben sie damals noch nicht mal bei Orville hinbekommen! Das Einstellen des Halsstabes geschieht mittels Gibson-Schlüssel. Dies sollte man bedenken bzw. am Mann haben, wenn man einer Burny den Hals verdrehen will.

Zwischenstopp
Nach mehreren Optimierungsrunden habe ich mich doch kurzfristig dazu entschieden, meinen vormals in meiner Orville by Gibson Les Paul Custom Reissue (hä, das is´n Name für ne Gitarre!) verbauten Seymour Duncan SH-4 in die Burny zu implantieren. Dies wird allerdings nur eine Zwischenlösung darstellen, da garantiert ein WCR (ob Godwood oder Darkburst ist noch offen) den ewigen Platz in der Pickupfräsung einnehmen wird.

Gesagt, getan! Gestern wurde der SH-4 verbaut und nun klingt die Burny an dieser Stelle um einiges satter & amtlicher! Allerdings harmonisiert nun die Zwischenposition nicht mehr, da auch der mittlere Pickup sehr viele Höhenanteile besitzt. D.h., hier muss ich später auch noch aktiv werden, dies wird allerdings Gegenstand einer der nächsten Update-Runden.

Festzuhalten bleibt, dass mir die (anscheinend) zweite Generation der VH-1-Pickups nicht gefällt, zumindest nicht in dieser Gitarre. Sie produzieren einfach zu viele Höhen und das in einer Vollmahagoni-Custom, die auf Grund der fehlenden Ahorndecke schon von Haus aus nicht allzu viele Höhen bereitstellt.


 

*** UPDATE 25.07.2009: WCR Goodwood - mittlerer Pickup ***

Vorgestern erhielt ich den WCR Goodwood für die Bridge-Position. Dieser ist gegenüber dem in meiner Orville by Gibson mit einem Alnico II-Magneten ausgestattet. Da es in der Regel heißt, dass Alnico II gealterten Alnico V entsprechen, soll das Klangbild der IIer weicher und nicht ganz so „heftig“ rüber kommen.

Bei dem Vergleich der mit unterschiedlichen Magneten bestückten Goodwoods beider Gitarren kann man auch durchaus Unterschiede ausmachen, allerdings wird es sehr schwer zu beurteilen, was von den jeweiligen Gitarren selbst stammt. So hat der Alnico II vielleicht nicht so viel Druck, singt aber in der Tat etwas runder. Mit solchen Aussagen kann man sich aber auch schnell aufs Glatteis begeben, denn ein Magnet klingt selbst nicht, er verteilt nur sein Magnetfeld anders, was zu unterschiedlichen Soundergebnissen führen kann.

Ein wirklich objektiver Vergleich könnte nur so aussehen, dass ich beide Pickups, bei gleichen Bedingungen in der gleichen Gitarre teste. Aber sie gefallen mir beide, so wie sie sind und wo sie sind. Eventuell besorge ich mir mal zu einem späteren Zeitpunkt einen Alnico V-Magneten und teste ihn in dem Pickup der Burny (dies kostet nur kleines Geld, der Umbau geht schnell von statten, auch wenn viele sagen, dass dies nur Blödsinn und Geldvernichtung darstellt. Aber ich will es selbst mal herausfinden und die eigenen Erfahrungen sind die wichtigsten!).

In dem Zusammenhang habe ich mich auch von den Gotoh-Mechaniken verabschiedet, sie machten doch keinen allzu stabilen Eindruck auf mich, wenn man Grover gewohnt ist. Vorerst tuns hier meine alten Grover Futura und ich bin der Meinung, dass der Tone nun etwas fester geworden ist (Einbildung, Wunschdenken – ich weiß es nicht!).

Wichtig und dies habe ich auch wieder einmal festgestellt, ist der Umstand, dass man von Zeit zu Zeit überprüft, ob auch wirklich alle Schrauben der Mechaniken (der ganzen Gitarre) fest angezogen sind. Dies kann schon die ein oder andere Fehlerquelle aufdecken.

Zum Schluss komme ich doch noch gerne dem Kritikpunkt eines Guitarmaniacs entgegen, der meine Gallery bewertet hatte (und Recht hat er damit!):
Mittels einer M4er-Hutmutter habe ich die Gewindestifte der Bridge so tiefer in den Korpus geschraubt, dass sie nicht mehr über die Bridge hinausragen. Sieht besser aus und senkt die Verletzungsgefahr - Safety first halt!!! Ein entsprechendes Foto dazu ist natürlich auch frisch eingestellt.

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*** UPDATE 30.07.2009: Schaltungsvariante ***

Die klassische Schaltung, die den Zugriff auf den Hals- bzw. Steg-Pickup separat sowie einer Kombination aus mittlerem und dem des Steges (oder auch bei manchen Modellen mit dem des Halses) ermöglichst, gibt dem Player nur einen Bruchteil der Möglichkeiten anhand, zu der diese Gitarre im Stande ist. Liebhaber der Standard-Zwischenstellung, resultierend aus Hals- und Steg-Pickup haben hier das Nachsehen.

Zum Glück haben schon vor längerer Zeit kluge Leute eine Schaltung ersonnen, mit deren Hilfe sieben Kombinationen aus den drei Pickups zu realisieren sind (lassen wir einmal die Split-Sounds außen vor). Hierfür benötigt man auch keine zusätzlichen Regler oder Schalter. An Stelle des alt hergebrachten Layouts aus zwei Volumen- zwei Tone-Potis arbeitet man mit drei Volumen- und einem Mastertone-Poti. Auf diese Art & Weise kann der mittlere Pickup in jeder Kombination stufenlos zugedreht werden. Alle drei Pickups bleiben in der Lautstärke variabel! Dementsprechend wurde die Burny gestern umgebaut.

Folgende Konfigurationen stehen nun zur Verfügung:
1. Hals-Pickup
2. Steg-Pickup
3. mittlerer Pickup
4. Hals- + Stegpickup
5. Hals- + mittlerer Pickup
6. Steg- + mittlerer Pickup
7. alle drei zusammen

Die komplette Schaltung arbeitet nur noch mit einem Kondensator und verzichtet zudem noch auf den speziellen Switchcraft-Toggleswitch, den man bei dem klassischen Layout auf Grund der veschiedenen Schaltebenen benötigt. Da nun das ganze System interagiert, muss man mehr als vielleicht gewohnt an dem Tonepoti drehen, wird dafür aber mit immer neuen Klängen belohnt.

Durch diese Auslegung wird die Gitarre um einiges effektiver (dies kann man sogar wörtlich nehmen!). Man muss etwas mit ihr arbeiten, damit man die verschiedenen Möglichkeiten, die sie bietet ergründen kann, aber ich denke, es lohnt sich und an diese Arbeit werde ich mich nun ran machen...

Aber schon jetzt gefällt mir der Steg- und mittlere Pickup zusammengeschaltet einfach hervorragend. Diese Kombination gibt einen wunderbaren dreidimensionalen Klang von sich, ein wenig so, als ob man über zwei Amps spielen würde.

Nach wie vor funktionieren die Breaksounds á la „Rage against the machine“ (ein Pickup-Volume auf 0 und mit dem Toggleswitch zwischen dem ein- und ausgeschalteten Pickup hin- und herschalten).

Zusammenfassend muss ich sagen, dass dies ein lohnenswerter Umbau war! Hat die Gitarre schon so viel Gestaltungsmöglichkeiten, sollte man sie auch nutzen!

Auf dem untersten Foto könnt Ihr einen Blick ins neue E-Fach werfen.

Die Pickupbestückung besteht derzeit aus:
· Neck: Burny VH-1
· Middle: WCR Goodwood Alnico II
· Bridge: Seymour Duncan SH-4 Jeff Beck


*** UPDATE 20.08.2009: Grover / WCR Darkburst - Bridge ***

Grover
Nachdem ich meine Grover Rotomatics aus den USA erhielt, gingen sie auch gleich auf direktem Wege zu Bassart nach Braunschweig. Dort sollen sie, in Anlehnung an die alten Grover Futuras, professionell geätscht werden. Ohne diese Behandlung würden sie an der ansonsten naturgealterten Burny recht deplatziert wirken. Das Übersetzungsverhältnis beträgt diesmal 14:1 (im Gegensatz zu dem 18:1 der Orvilles).

Mit dem von Bassart abgelieferten Ergebnis bin ich durchaus zufrieden. Natürlich ist eine authentische Nachbildung echter Patina schwer und wenn man sich die Bassart-Grovers nicht direkt vor die Augenlinse drückt, sieht es doch sehr stimmig aus. Vor allen Dingen, bedenkt man den minimalen Preis, den ich dafür gezahlt habe (diesen möchte ich an der Stelle nicht bekannt geben, dafür kann man gerne bei Bassart anfragen – ich war auf jeden Fall sehr angenehm überrascht!!!).

Bassart ist eine gute Adresse für Broken-in Komponenten. Hervorragend ist vor allen Dingen der Umstand, dass man seine selbst erworbenen Teile zu ihnen senden kann, sie nur die reine Dienstleistung übernehmen und dies sogar noch recht zügig. Auch bei anderer Hardware (z.B. Humbuckerrahmen) war ich stets mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

WCR (Wagner Coil Rewind)
Den WCR Darkburst erhielt ich diesmal innerhalb 1 ½ Wochen ebenfalls aus den USA (Jim Wagner hat leider immer noch keinen deutschen Vertrieb – keine Ahnung, woran dies liegen mag!). Was bestellt wurde, wurde auch geliefert, natürlich inklusive der goldenen Polschrauben, die man für den Pickup einer Les Paul Custom benötigt.

Und eingebaut iser auch schon. Bereits bevor ich den Darkburst korrekt justiert hatte, fiel die gesteigerte Frische und Spritzigkeit gegenüber dem SH-4 auf. Auch in dieser Gitarre wirkt er auf Anhieb facetten- und detailreicher. Der Darkburst scheint gegenüber dem SH-4 von allem mehr zu besitzen. Will mal so sagen: wenn der SH-4 ein zweidimensionales Bild zeichnet, bietet der Darkburst eine 3D-Optik. Man darf dabei aber nicht außeracht lassen, dass es sich bei dem Seymour Duncan um ein (gutes) Industrieprodukt handelt, wohingegen der WCR in reiner Handarbeit entsteht! Verblüffend ist dennoch, dass Jim seine Pickups für relativ kleines Geld anbietet. In den nächsten Tagen folgt nun noch die Feinjustage des gesamten Systems.

Des Weiteren steht mir auch noch ein Ersatzmagnet (Alnico V) für den mittleren Goodwood zur Verfügung. Der Austausch scheint eine leichte Übung zu sein.

Zum wiederholten Male durfte ich o. g. Eigenschaften bei den WCR-Pickups erfahren (siehe hierzu die Galerien meiner Orville by Gibson Les Paul Customs) und dass es wirklich lohnenswert ist, die Pfade der bekannten Pickuphersteller zu verlassen, wenngleich Jim Wagner in den USA längst über den Geheimtippstatus hinausgewachsen ist.

Für all diejenigen, denen der Darkburst vielleicht ein wenig zu heftig erscheint, sei der Crossroad als Alternative empfohlen. Dieser hat einige Wicklungen weniger, als der von mir u.a. favorisierte Darkburst.

Die noch offenen Projekte der Burny
- ungebleichter Knochensattel


*** UPDATE 25.08.2009: Duesenberg Steel Saddle Bridge ***

Nun ist als vorerst letztes Bauteil die Duesenberg (Göldo) Steel Saddle Bridge bei mir eingetroffen. Nachdem ich mit ihr bereits meinen Orvilles sehr gute Klangeigenschaften attestieren konnte, macht sie in der Burny ebenfalls eine hervorragende Figur.

Das Sustain hat sich wesentlich verlängert. Die gesamte Gitarre klingt mit ihrer Hilfe um ein vielfaches kompakter, „schwerer“ und auch, ja einfach besser. Ihre Stahlreiter erzeugen einen wunderbaren Tone. All diese Attribute machen diese Bridge zu meinem absoluten Favoriten.

Demgegenüber scheint die Faber-Bridge eine größere Bohrlochtoleranz aufzuweisen, den die Duesenberg passte gerade mal so auf die Gewindestangen (bei einer Orville musste ich sogar ein Stück weit aufbohren). OK, bei einem Saitenwechsel laufe ich so nicht mehr Gefahr, dass mir die Bridge von der Orgel fliegt!


*** UPDATE 12.10.2009: Geschwärztes Griffbrett ***

Nachdem ich bereits das Griffbrett meiner Orville by Gibson Les Paul Custom erfolgreich mit Clou-Spiritusbeize 174SP gebeizt hatte, folgte nun auch das der Burny. Die Vorgehensweise wurde bereits in der entsprechenden Orville-Galerie beschrieben.

Natürlich wollte ich die bei der Orville gemachten Fehler vermeiden und beließ das Abklebeband bis zur Beendigung der Polierarbeiten auf dem Binding. Der Nachbearbeitungsgrad war gegenüber der Methode mit entfernten Band nur unwesentlich geringer. Naturgemäß ist das Griffbrettöl so dünnflüssig, dass es ohne weiteres den Weg unter dem Band hindurch zum Binding findet, um sich dort festzusetzen. Da heißt es dann wieder Q-Tipps bereit zu halten.

Dennoch fällt auch hier das Ergebnis absolut positiv aus, ein tiefschwarzes Griffbrett ist der Lohn der Arbeit. Die Ganze ließ ich gut eine Woche komplett durchtrocknen, um damit sicher zu stellen, dass der Abrieb durch die mechanischen Belastung des Spielens so gering wie möglich ausfällt.


*** UPDATE 20.12.2009: Seymour Duncan SH-2 Jazz - Neck ***

So, heute habe ich mich endlich getraut, den letzten verbliebenen Burny VH-1 (oder what ever) Pickup aus der Custom rauszuhauen. Getraut deshalb, weil es bei der damaligen Neuverkabelung schon ein Akt war, alle Leitungen durch die kleine Korpusbohrung unterhalb des Bridge-Pickups zum E-Fach hin zu führen. Da half (wie auch heute) nur der alte Saite-um-das-Kabel-binden-und-vom-E-Fach-durchziehen-Trick! Dies war die eigentliche Herausforderung des Pickuptausches, alles andere war dagegen ein Kinderspiel!!!

Nun endlich ist die Burny in all ihren 7 Schaltungsvarianten vollends einsetzbar. Der SH-2 fügt sich hervorragend zu den beiden WCR´s. Vorbei die Zeit der quäkenden Sounds, im hier und jetzt ist die Custom an allen Stellen nunmehr vollwertig ausgestattet. Für sich alleine betrachtet, beweist sich der SH-2 als geeigneter Partner für den Darburst in der klassischen zwei Pickup-Version der Custom. Zusammen mit dem Goodwood in der Mittelposition erhält man einen offeneren Sound als in der Zweierkombi, bestehend aus Bridge- und mittlerem Pickup. Man nimmt wunderbar den zusätzlichen Tonumfang, der durch die Zumischung des Mittel-PU´s entsteht, wahr. Alles wirkt breiter und dreidimensionaler. Alle drei zusammen geschaltet, verlieren etwas an Plastizität, da sich die Frequenzen der einzelnen Pickups ein wenig auslöschen. Aber warten wir mal das Finetuning ab. Hier stehen einem mit den drei Volumenpotis Tür & Tor für alle möglichen Sounds offen (außer natürlich Singlecoil). Da kann man trefflich experimentieren!

Leider fehlt dem Pickupcover noch etwas die Patina der beiden anderen, aber die kommt mit der Zeit. Ebenso die passenden Polepieces, damit erinnert dann nichts mehr an die unsäglichen Burny-Humbucker.

Und hier für all diejenigen, die den Überblick bzgl. der Pickupbestückung verloren haben, eine neue Übersicht:
- Neck: Seymour Duncan SH-2 Jazz
- Middle: WCR Goodwood (Alnico II)

- Bridge: WCR Darkburst

Bei der Gelegenheit stellte ich dann auch noch fest, dass zwei der Thumbwheels meiner Sammelbox bestens auf die Gewindestifte der Bridge passten. Nun stützen sie diese, bedingt durch den Saitenzug, vor dem nach vorne kippen. Kann es sein, dass hierdurch der Tone an Druck gewonnen hat? So war auf jeden Fall mein Empfinden beim ersten, kurzen Anspiel- und Funktionstest...


*** UPDATE 04.01.2010: Schwarze Pickupschrauben ***

Diesmal kann ich nur von einem kleinen Update berichten. Ihr kennt das ja ebenfalls: man hat die Gitarre sehr oft in Händen und auf einmal stört einen etwas daran. So war es bei mir vor ein paar Tagen mit diesen ollen goldenen Pickupschrauben. Irgendwie hatte ich das Gefühl, zu viel Gold zu sehen.

Zum Glück besitzt jeder gut sortierte Gitarrist oder Bassist eine kleine/große/mehrere Kramkiste(n). Darin fanden sich auch alsbald ein paar passender kleiner, schwarzer Schrauben, die an Ort & Stelle verbaut wurden. Sieht eindeutig besser aus, war meine direkte Einschätzung.

Auch wenn man Fotos alter Customs zu Vergleich heranzieht, so stellt man fest, dass deren Schrauben ebenfalls schwarz gehalten sind (wie nun bei meiner Burny :)).

Ein entsprechendes Foto wurde ebenfalls angehängt und so könnt Ihr jetzt selbst begutachten, was Euch besser gefällt.

Das man so viel über Schrauben schreiben kann!!! Tzztzztzz


*** UPDATE 20.04.2010: Amber Classic Hot - Bridge ***

Nach guten Ergebnissen, hin zu Amber:
Im Vergleich zu meiner mit Amber ´59 PAF bestückten Gold Top klangen beide Customs mit ihren WCR Darkburst im Treblebereich spitzer und somit unschöner, nicht so geschmeidig. Zwar sollte die Vollmahagonikonstruktion der Customs die Höhen etwas bedämpfen, da die Ahorndecke, die diese zusätzlich fördert, fehlt und den Klang wärmer gestalten, aber das gelingt meiner Meinung nach mit den WCR Darkburst nicht wirklich. Oder anders ausgedrückt, die Höhen dieser Humbucker scheinen sich stärker durchzusetzen und damit fällt o.g. Punkt offensichtlicher aus.

Bei der Burny war dieses Phänomen zudem stärker als bei der Orville ausgeprägt (wohl u.a. auch durch den fehlenden mittleren Holzanteil, an dessen Stelle der dritte Pickup sitzt). Der erhöhte perkussive Klang sorgt auch für einen gesteigerten Höhenpunch an der Stegposition. Bei Zumischung des mittleren Pickups muss Treble jedoch stark erhöht werden, da der WCR Goodwood natürlich ein anderes Klangbild aufweist und augenscheinlich mehr mit den Höhen geizt bzw. die Verwendung von zwei Humbuckern einen eigenen Mikrokosmos entstehen lässt, da löscht sich das Ein gegen das Andere aus usw.

Nun gut, bauartbedingt kann man an der Konstruktion der Gitarre wenig ändern. Hier muss man viel mehr einen Pickup suchen, dessen Stärken mehr mit Mittenbereich liegen bzw. mit den Höhen „sorgfältiger“ zu Werke geht. Nach Informationsaustausch mit Amber ob dieser Problematik wurde der Classic Hot als aussichtsreichster Kandidat erkohren. Geordert und bereits 2 Wochen später geliefert, erfolgte prompt die Installation des Amber. Immerhin will man doch wissen, was man da getan hat…

Und nun zum Thema der heutigen Stunde: Wie klingt´s?
Natürlich konnte mit dem Amber die Physik nicht ausgehebelt werden. Der Höhenpeak besteht nach wie vor. Allerdings fügt sich dieser nun besser in das gesamte Klangbild, das auf Anhieb plastischer wurde. Man scheint fast in den Tone hineingreifen zu können (dieses Gefühl war schon fast körperlich spürbar, ein seltsam schönes Feeling), so wunderbar dreidimensional steht er vor einem, dagegen klang der WCR richtiggehend flach. Diese Erfahrung konnte ich bereits mit den 59 PAF und den 59 CrossPoint machen.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal hervorheben, wie einfach es ist, mit Amber über seinen zukünftigen Pickup zu fachsimpeln. Alle Parameter können verändert und der Pickup den eigenen Wünschen angepasst werden. Zudem kommt er dann in einer schönen Verpackung incl. hangsigniertem Zertifikat. Hierdurch lässt sich ebenfalls die Liebe zum Detail sowie die handwerkliche Besonderheit dieser Pickups erkennen.

Jeder sollte einmal einen Amber probieren! Wichtig zu erwähnen ist, dass ich in keinster Weise mit Amber verbandelt bin. Ich bin nur Endkunde, habe also nichts von meiner Lobhudelei hier außer dem guten Tone der Pickups!

Ein neues Foto gibt es nicht zu bewundern, gilt ja eh nix Neues zu entdecken, weil ich das alte Cover wiederverwendet habe.


*** UPDATE 24.04.2010: die 3 Humbucker-Rahmen ***

Kaum zu glauben, welche Probleme auftauchen, wenn man solche eine Gitarre sein Eigen nennt und hierfür Humbucker-Rahmen, die in der Höhe sowie dem Verlauf abgestimmt zueinander passen sollen, sucht.

Da kann einem noch nicht mal Gibson selbst weiterhelfen! Die hatte ich diesbezüglich angeschrieben, immerhin verbaut man diese doch bei den eigenen Les Pauls mit 3 Pickups. Die Antwort, die ich erhielt war ernüchternd. Man empfahl mir, bei Herstellern oder Händlern nachzufragen. Allparts wäre eine der Adressen. Aber hier fündig zu werden, ist auch eher unwahrscheinlich.

Selbst im „meinem“ Forum bekam ich nur den Rat, mir selbst zu behelfen und die Rahmen auf die entsprechende Höhe abzuschleifen. Nun ist dies für eine gewölbte Decke gar nicht so einfach. Zum Glück besitze ich einen kleinen Fundus an schwarzen Rahmen (ich weiß in der Tat nicht mehr, wo die herkommen, ich hab sie einfach). Hier konnte ich mir nun die grundsätzlichen passenden Rahmen raussuchen. Für Steg- und Halspickup wurde ich sofort fündig, den für den Mittleren muss ich dann doch etwas zu Recht schleifen. Der Halsrahmen scheint nach Gefühl und Augenmaß ein paar Zehntel breiter zu sein als die beiden anderen, fällt aber nur ins Auge, wenn man´s weiß. Auch stört mich der kleine, seitliche Luftspalt, der durch die Schleifarbeiten entstanden ist, wenig. Dies lässt sich eben nicht vermeiden, da der gesamte Verlauf der Wölbung und damit die Verhältnismäßigkeit verändert wird.

Aus der Spielersicht betrachtet macht das Ganze für mich einen guten Eindruck. Sollte mir irgendwann man ein richtiges Set über den Weg laufen, werde ich wohl zuschlagen, aber die Chancen hierfür stehen eher schlecht und von daher kann ich mit meiner Eigenkreation bestens leben!

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