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Squier Bullet Stratocaster HSS (Special Run BKM)

Eigentlich bin ich kein Strat-Mann. Hatte zwar schon diverse Modelle ausprobiert, doch richtig lange blieb keine bei mir. Als ich jedoch das limitierte Modell der Squier Bullet Stratocaster mit HSS-Bestückung sah, war es um mich geschehen und so eine Bullet reißt auch kein allzu großes Loch in den Geldbeutel.

 

Wie beschrieben wird diese Bullet als limitiertes Modell (Special Run BKM) angeboten und in der Tat findet man eine Sunburst-Strat mit schwarzer Hardware wohl eher seltener bis gar nicht. Das gab für mich auch den ausschlaggebenden Punkt, mich für sie zu entscheiden.

 

Rein oberflächlich sieht man ihr den günstigen Preis definitiv nicht an. So ist z.B. der Paintjob von hervorragender Qualität. Das Einzige, was ich zu bemängeln hätte, wäre das nicht sehr schön ausgearbeitete Pickguard, das sieht doch an den Rändern recht scharfkantig aus. Auch der Kunststoff hinterlässt nicht den hochwertigsten Eindruck, aber den Preis berücksichtigen. Ein schön anzusehendes Instrument mit drei Pickups für 129 €?! Da müssen zwangsläufig Abstriche gemacht werden. Ein Pickguard ist ja nicht unersetzlich. Und da ist es natürlich besser, wenn der Kunststoff nicht so 100 %ig ausschaut, als dass es die Holzauswahl beträfe.

 

An & für sich stelle ich mir für sie nur wenige Modifikationen vor: zweimal Ersatz von Hardware und einmal schaltungstechnisch. Auf der Hardwareseite werde ich die doch eher suboptimalen Tuner gegen welche von Wilkinson tauschen. Die verbauten Mechaniken sind leicht hakelig und zeigen Spiel bei der Einstellung der Stimmung. Zum anderen wird sie auch ihren kleinen, gedrungenen Tremologussblock verlieren. An dessen Stelle folgt ein massiver Stahlblock (ggf. auch Messing, diesbezüglich bin ich noch nicht ganz eins mit mir). Davon verspreche ich mir natürlich auch eine Klangverbesserung. Was die schaltungstechnische Modifikation betrifft, so möchte ich gerne den Bridge-Humbucker mit dem Tonepoti des Neck-Singlecoil ausstatten. Ggf. können sich mittlerer und Neck-PU das zweite Tonepoti teilen.

 

In Summe ist es schon erstaunlich, was  man heutzutage für kleines Geld erhält. Ich kann mich noch an meine 2012er Bullet erinnern. Sie war zwar mit 98 € noch mal ein gutes Stück günstiger, besaß jedoch nicht die Ausstrahlung der aktuellen Bullet.

 

Und zum Tone sein gesagt, sie klingt in keinster Weise nach Billig-Gitarre, sondern recht vollwertig und für einen Un-Strat-Fan wie mich absolut ausreichend. Gerne wieder!

Von einem Bekannten von mir wurde der Hals der Strat neu mit eingefärbtem Amper-Nitrolack versiegelt.

Danach sieht sie im zusammenebauten Zustand nun so aus:

Bei der Gelegenheit erhielt sie auch gleich besser funktionierende Kluson-like-Tuner von Vanson.

Bullet mit neuem dreilagigem Pickguard: schwarz/weiß/schwarz

(Um)Baustelle Squier Bullet Stratocaster Hardtail

Nach der recht coolen und limtierten Bullet HSS Strat in Sunburst und schwarzer Hardware (Fotos von ihr findete Ihr im Squier Bullet-Thread), rief mich eine Bullet Strat ohne Tremolo, also eine Hardtail auf den Plan. „Wer weiß, wie lange es dieses Modell geben wird!“ dachte ich mir und ordert gleich eine in Arctic White. Die HT kommt mir doch sehr entgegen, da ich eh kein Tremolo nutze und bietet eben auch deutlich mehr Holz, als ihre Tremoloschwestern. Einziger Wermutstropfen stellt vielleicht die Tatsache dar, dass die Saiten nicht wie bei der großen F-Schwester durch den Korpus, sondern lediglich durch das Hardtail geführt werden. Könnte man machen, aber…


​Im Jetzt:

Verarbeitungstechnisch haben die Chinesen einiges dazugelernt. Im Vergleich zu meiner 2012er Bullet hat sich haptisch viel getan. Das aktuelle Modell sieht tatsächlich wie eine echte Fender und entsprechend hochwertig aus. Besonders gut gefällt mir das Spielgefühl mit dem nur dünn lackierten Hals. Er verströmt ein schönes samtiges Gefühl, das Lagenwechsel zur Spielerein macht. Auch wird anscheinend für den Korpus besseres Holz verwendet. Zudem wirkt die Lackierung nun nicht mehr wie ein Kunststoffüberzug.

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Die Bulletpickups sind anders, als die bekannten Fender-Pickups aufgebaut. Bei den Squier sitzen zwei Magnet unter den Spulen. Ebenso führt Fender jedoch auch die Mexiko-Standard-Pickups aus (zumindest bei der, die ich damals hatte). Bevor ich jedoch überhaupt einen Austausch in Betracht zog, wollte ich mich ausführlich mit ihnen beschäftigen und sehen, ob ich nicht doch eine gut klingende Einstellung finde. Dies geling mir bei meiner HSS-Bullet ja bereits im Vorfeld. Aber halt, eine Veränderung nahm ich jedoch schon vor, um meinem Ziel schneller näher zu kommen: der untere Tonepoti wurde am Toggleswitch so verschaltet, dass er auch für den Bridge-Pickup nutzbar wurde. Damit können die Höhen entscheidend entschärft werden. So konnte ich nach einigem Trial and Error doch eine ansprechnende, ja gar prima stratige Einstellung finden.

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Weitere Modds für kleines Geld:

  1. Tonepoti für Bridgepickup (Erklärung siehe oben).

  2. Guss- gegen Stahlreiter getauscht, was den Tone etwas harmonischer und fokosierte machte. Auch der Höhenanteil geriet somit ein wenig mehr in den Hintergrund.

  3. billig und hakelischen Tuner durch Wilkinson ersetzt. Dies laufen nicht nur geschmeidiger, sondern sehen auch noch Vintage-korrekt aus.

  4. ersetzen Squier- durch Fender-Decal. Da ich von meiner damaligen Bullet wußte, dass das Decal sehr leicht entfernen ist (einfach mit Schleifvlies wegrubbeln), erhielt sie ein Fender Stratocaster-Decal. Auf der Rückseite trug sie jedoch weiterhin ihre Squier Seriennummer und als Fender würde ich sie niemals verkaufen, wenn ich sie überhaupt verkaufen wollte.


​Das waren zuerst einmal die durchgeführten Modifikationen, bis es mich doch wieder in den Fingern juckte. Meiner Fender Jazzmaster gönnte ich einen neuen schönen Hals mit Binding. Und da wollte ich mal schauen, ob so ein Fender-Hals auch auf eine Bullet passt, denn irgendwo hatte ich aufgeschnappt, dass die Halstasche einer Bullet nur 53 gegenüber den 56 mm einer Fender aufweist. Das Auflegen des Hals sprach auch direkt dagegen, „Scheint doch zu passen!“ war mein Gedanken und daraufhin schnell die Saiten und der Hals entfernt. Und siehe da, passt perfekt. Selbst die vier Bohrungen für die Halsbefestigungsplatte lagen identisch und der Austausch somit bin in Minuten erledigt und fertig war meine Stratmaster by Bullet.

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OK, dachte ich mir, hatte ich doch kürzlich bei eBay sehr günstige Hälse aus China gefunden. Diese sollen sogar aus kanadischem Ahorn gefertigt sein. Globalisierung, da wird Holz in Kanada geschlagen, nach China verschifft, dort zu Gitarrenhälsen verarbeitet und für einen Spottpreis in die ganze Welt verkauft. Gewissenstechnisch ist man schon etwas hin- und hergerissen. Muss man da mitmachen? Nun gut, ich tat es und orderte in China einen Ahornhals mit entsprechendem Griffbrett. Auf der anderen Seite wäre es auch wirtschaftlich schräg, einen Fender-Hals für mindestens das Doppelte des Kaufpreises der Bullet anzuschaffen. Der Hals wurde komplett bundiert und mit einem Kunststoffsattel versehen und nach ca. 3 Wochen geliefert. Preis incl. Versand in etwa 37 €!

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Auch der Hals passte natürlich optimal in die Halstasche der Bullet. Insgesamt baut der Hals etwas höher auf, so dass es notwendig wurde, die Saitenreiter ein wenig nach oben zu verstellen. Da sie jedoch über genügend Luft, sprich Gewindegänge verfügten, war dies schnell erledigt. Die Mechaniklöcher wurden auf 10 mm aufgebohrt, so dass ich mich für Locking-Tuner von Vanson entschied. Ich weiß nicht, wo diese hergestellt werden (wohl aber auch in China), funktionieren allerdings hervorragend und bleiben auch preislich auf Linie der Bullet. Am Ende folgte noch ein schöneres (aber auch teureres) Decal wie beim originalen Hals.

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Und zum Tone...

sein gesagt, das sie nach den Einstellarbeiten in keinster Weise nach Billig-Gitarre, sondern recht vollwertig und für einen Un-Strat-Fan wie mich absolut ausreichend, klingt. Ich muss auch eindeutig sagen, dass sie mir mit dem kompletten Ahornhals tonal viel besser gefällt. Sie wirkt frischer und ausgewogener. Und so, wie mit dem Ahornhals hatte ich den Bridgepickup zuvor noch nie gehört. Auf einmal hatte er sogar Bass zu bieten! Wird aber wohl damit zusammenhängen, dass ich „gezwungen“ war, die Pickups neu einzustellen. Na, jedenfalls steht ein Pickupwechsel, egal an welcher Position definitiv nicht zur Disposition.

Squier mit Originalhals:

Geänderte Kopfplatte mit Fender-Decal und Wilkinson-Tuner:

Die Bullet mit dem Hals einer Fender Jazzmaster:

Die Bullet mit Ahornhals aus China für kleines Geld:

Neues schönes Decal (ohne Tremolo-Hinweis, weil Hard Tail) und Locking-Tuner von Vanson:

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