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Meine Orville by Gibson Les Paul Custom stammt aus dem Jahr 1992, genauer gesagt aus Juli 1992. Zum Zeitpunkt, als ich das gute Stück erhielt, befand sich alles im Original-Zustand.

Nachdem ich nun schon zwei Orvilles besitze, musste jetzt auch mal eine by Gibson her (stellt sich da jetzt eine Sammelleidenschaft bei mir ein??? :) ).

Orville Customs mit einer transparenten Lackierung (hier Lemondrop) konnte ich bis dato noch nicht all zu oft entdecken (die Standardfarben der Customs sind in der Regel schwarz, weiß oder weinrot, wohl auch in dieser Reihenfolge). Damit besitze ich dann ein wunderbares Bindeglied zwischen meiner Standard (Sunburst) und meiner Custom (Schwarz), die hier ebenfalls eingestellt sind...

Sie weist einen Long Tenon Neck auf und die Brigde ist mit Buchsen im Korpus verankert. Das Griffbrett besteht aus Palisander, durch die Bearbeitung mit Griffbrettreiniger geht das Ganze jetzt doch eher in die richtige Richtung, nämlich Ebenholz, bleibt aber weiterhin Palisander :D

Nachdem ich sie vom Schmutz der letzten Jahre (anscheinend wurde sie eine geraume Zeit nicht mehr gespielt) befreit hatte, gingen auch schon die ersten optischen Änderungen von statten:
- Top Hat Bells wurden installiert
- ein schön altes Trussrod-Cover angeschraubt
- Schlagbrett entfernt (wegen der schönen Maserung)

Beim Spielen bemerkte ich dann noch, dass die eingebauten T-Top-PUs (die mit der eingestanzten falschen Pat-Nummer) doch sehr viel Höhe produzieren, so dass ich gleich mal einen 0,033-Black Beauty eingepflanzt habe, es wurde etwas besser, aber immer noch nicht optimal...

Einige Dinge werden mit Sicherheit noch in der nächsten Zeit geändert, ich werde berichten...

Zweite Berichterstattung:
Mittlerweile hat sich das Umbau-Karussell weiter gedreht. Zu den neuen Änderungen zählen:
- NOS-Black Beauty-Kondensatoren mit Werten von 0,047 mf / 400 V
- Alu-Stoptailpiece von WSC
- Grover-Mechaniken
- Männer-Saitensatz: 0115 – 054w - hahahaha
- Toggleswitch-Kappe in schwarz (passend zu HB-Rahmen und Potiknöpfen)

Durch die Verwendung der dickeren Saiten (wohl auch durch die anderen o.g. Veränderungen – bis auf die TS-Kappe :D ) hat sich nun das Höhenverhalten der Orville zum Besseren gewandelt, will heißen, sie wurden erfolgreich reduziert. Zudem befinden sich jetzt auch die Pickups (bei denen es sich anscheinend um eine Vorläuferserie der 490er handeln soll) sehr nahe an den Saiten. Auf Grund dieser Änderungen und Einstellungen ergibt sich für mich nun ein Klangbild, mit dem ich absolut leben kann. Die Investition in einen neuen PU kann ich vorerst nach hinten schieben.

Ein Wort noch zu den Black Beauties
Diese lassen sich, vor allen Dingen in den „nicht klassischen“ Werten (0,033 bzw. 0,047 sowie kleinere oder größere Wert, halt nicht die 0,022 mf) recht günstig über eBay USA beziehen. Dort kann man schon 5 Stück der 0,047 mf für 20,-- Euro incl. Versand ergattern. Denn spätestens seit U. Pipper wissen wir, dass die, die in der Historic verbaut sind „Attrappen“ sein können (die hier bei uns zudem noch für großes Geld gehandelt werden). Eine gute Alternative scheinen auch die Kondensatoren-Reissues von Luxe zu sein, schaut mal z.B. bei Crazyparts vorbei (hab ich nie getestet, aber man liest viel Gutes über sie)...

Soooo, für alle Interessierten, weiter gehts mit den Modifikationen
Mittlerweile war die Orville beim Gitarren-Doc, dort hat sie einen Knochensattel spendiert bekommen (der lag hier einfach so rum). Zudem hatte ich festgestellt, dass die Saiten auf der Schaller-Nashville-Bridge auflagen, ja sogar stark abgeknickten, daher tut auch hier jetzt eine Duesenberg Steel Saddle ABR-Bridge ihren Dienst, diese musste allerdings weiter aufgebohrt werden als bei meiner Orville Custom, bis es gepasst hat. Dafür wurde ich durch all diese Maßnahmen mit einem Mehr an Sustain belohnt, hat was!

Damit klingt die Gitarre nun sehr kompakt (ein Umstand, den ich für mich sehr begrüße). Sie hat jetzt so richtig schön Bums, wie es sich für eine Les Paul gehört.

Vom Gitarren-Doc erhielt ich auch die Info, dass meine Orville mit Nitrolack lackiert wurde. Nun habe ich durch ein Forum erfahren, dass Orvilles teilweise nur einen Nitrodecklack aufweisen (können), nun ja! => mittlerweile wissen wir schon recht genau: kein Nitro!

 


*** UPDATE: Grover Futura & CTS-Poti´s ***

Nachdem ich bereits meine Orville Les Paul Custom mit richtig schön alten Grover-Mechaniken bestückt hatte, folgte nun auch meine Orville by Gibson. Dies geschah im Rahmen der Maßnahme, dass goldenen Hardware bei einer Custom zwar ein must have darstellt, aber hochglänzend muss sie doch nicht unbedingt sein.

Nunmehr wurden auch die Japan-Potis durch amtliche CTS ersetzt, was die Gitarre in gesamten Sound nochmals etwas straffer werden lässt.

 


*** UPDATE: NoName Reflector-Knobs ***

Die neueste Änderung bezieht sich auf den Wechsel der Poti-Knöpfe. Hier wurden nun die komplett in schwarz gehaltenen gegen welche in der Kombination schwarz mit goldener Potischeibe ausgetauscht. Meiner Meinung nach fügen sich diese sehr homogen in den Gesamteindruck der Gitarre ein oder mit anderen Worten ausgedrückt: dies sind ab jetzt die Knöpfe, die dran bleiben werden, auch wenn ich mit diesen bis vor kurzer Zeit noch nichts anfangen konnte, aber hier passen sie einfach perfekt!!!

 


*** UPDATE: WCR Goodwood´s ***

Beim Studium meiner Produktvorstellung ist mir aufgefallen, dass ich den Werdegang der Pickupbestückung nie wirklich beleuchtet hatte, obwohl sich hier viel tat und ich diese Investiton (wie oben beschrieben) doch weiter nach hinten zu verschieben vermutete.

Ein kurzes Gastspiel feierte ein Seymour Duncan APH-1N(eck), der mir allerdings ob seines Alnico II zu dünn klang. Am Steg wurde der original verbaute Gibson-PU gegen den Seymour Duncan 59 BJ aus meiner Reissue ausgetauscht, auch hier war das Ergebnis für meinen Geschmack nicht so wirklich stimmig.

Durch einen Zufall kam ich günstig an ein Set WCR Goodwood-Pickups ran, die wollte ich doch schon immer mal testen! Nachdem ich zuerst den Bridge-Pickup eingebaut hatte, war mir schnell klar, dass der wohl nicht wieder raus kommt. Um einiges detail- und facettenreicher als erstgenannte Kombi klingen diese Pickups, so als ob man die sprichwörtliche Wolldecke aus dem Amp gezogen hätte. Zudem kommen sie meiner höhenlastigen Custom sehr entgegen. Dort, wo die Duncan´s den Tone zu sehr in den Höhen angereichert haben, gehen die WCR´s viel geschmeidiger damit um. Natürlich bedürfen die Pickups noch etwas der Feinjustage, aber schon jetzt heben sie sich deutlich hervor.

Aus diesem Grunde plane ich für meine Reissue auch den Einsatz eines WCR Darkburst für die Bridgeposition. Dies ist aber wieder ein anderes Thema und auch eine andere Gallery.

 


*** UPDATE: Covers für Goodwood´s ***

Mittlerweile habe ich mich doch dazu entschlossen, die WCR´s mit Kappen der vormals verbauten Pickups zu bestücken. Da die WCR´s, ebenso wie die Seymour Duncan´s das Standard-Spacing von 49,2 mm (oder amerikanisch 1 15/16“) aufweisen, war dies eine leichte Übung. Somit sieht die Custom jetzt wieder wie eine richtige Custom aus.

Der Tone wurde durch die Cover´s in keinster Weise verändert, besticht immer noch mit dem weiter oben beschriebenen frischen und detailreichen Facetten, die andere Pickups, die ich bis jetzt gehört und getestet haben, nicht erreichen (können).

Aus diesem Grund orderte ich auch vor ein paar Tagen den Darkburst für meine Reissue bei Jim von WCR, der mittlerweile geliefert und auch eingebaut wurde. Erfahrungen & Fazit hierzu entnehmt Ihr bitte meiner „Reissue-Gallery“ auf diesem Sender.

Und nun... auf zu den neuen zusätzlichen Fotos (vorletztes mit den gecoverten WCR´s)!

*** UPDATE: Grover Rotomatic ***

Nun habe ich mich doch wieder dazu entschlossen, auf aktuelle 18:1 Grover-Mechaniken zu vertrauen. Die vormals verbauten Futura´s liegen auf Abruf und eventuellen Ersatz für meine Orville bereit.


*** UPDATE: Switchcraft Toggle-Switch ***

Diesmal gibt es, neben einigen Detailfotos, nur vom Einbau eines Switchcraft-Toggleswitch zu berichten (sieht man aber nicht wirklich), dafür kommt er komplett in Gold, passend zur Custom-Aufmachung. Bei der Verwendung des Switchcraft musste ich allerdings auf eine Bundmutter zurück greifen, die normale, flache fasste das Gewinde des Switch´s nicht...


 

*** UPDATE: Gibson Reflector-Knobs ***

Diesmal nur ne Kleinigkeit
Die Noname-Potiknöpfe wurden gegen Originale von Gibson ausgetauscht; diese erscheinen schöner & stilechter, zudem lässt sich die Skalierung besser erkennen.


*** UPDATE: KTS ABR Titanreiter-Bridge ***

Manchmal ist es gar nicht so einfach, goldene Komponenten für eine Custom zu finden. Auf meine Anfrage nach einer goldenen mit Titanreitern bestückten ABR-Bridge hin mussten Faber und Vintage Pickups passen. Bei ihnen gibt es diese leider nur in Chrom.

Meine Recherche im Internet ergab, dass es die Bridge ausschließlich mit dem berühmt, berüchtigten Drahtbügel (anscheinend) nur bei KTS in Japan zu beziehen gibt. Ist halt Vintage! Die eigentlich Bridge stammt von einem Japanischen Hersteller (wohl Gotoh) und diese wird dann von KTS mit den Titanreitern veredelt. Einzelne Reiter können ebenfalls über KTS käuflich erwerben werden, diese sind jedoch nicht viel günstiger als die gesamte Bridge und umbauen muss man dann auch noch selbst.

Als Test-Gitarre dient meine Orville hier. Bei ihr war bis dato eine Faber-Bridge mit Messingreitern verbaut. Leser meiner weiteren Orville- bzw. Burny-Galerie können erfahren, dass ich die Duesenberg-Bridge mit ihren Stahlreitern gegenüber der o.g. favorisiere. Aber ich wollte dieses mal etwas anderes ausprobieren und auf die Titan-Bridge war ich schon früher gestoßen, also...

Was blieb mir anderes übrig, als in Japan zu ordern. Gesagt, getan und knapp eine Woche später war sie schon bei mir und passte ohne Probleme auf die Gewindestangen der Orville.

Von Tone her muss ich sagen, dass der Unterschied von Stahl zu Titan nicht so gravierend ausfällt, wie zwischen Stahl und Messing. Auch mit ihr klingt die Orville im Vergleich zu den Messingreitern kompakter und straffer. Ich sag´s mal so: der Tonestrahl wirkt nun gebündelter und ist an den Rändern nicht so ausgefranst wie bei der Faber. Die Höhen der Orville nehmen mit der KTS wieder etwas zu, auf der anderen Seiten verlängert sich das Sustain ein wenig. Trotz anderer Pickup-Bestückung und anderem Holzmix komme ich mit dieser Orville tonlich meiner Orville Reissue relativ nahe. Ganz so bissig klingt sie nicht, aber zwei Gitarren mit identischem Tone, wer will/braucht das schon? (Ach Gott, auch noch gedichtet!).

Damit wir uns hier nicht falsch verstehen, die Faber ist auf jeden Fall eine hervorragende Bridge, klingt aber naturgemäß anderes, als die von Duesenberg bzw. KTS. Mit der Faber kann man auch ohne Probleme glücklich werden, sie klingt halt etwas milder.

Als günstige Anschaffung geht die KTS nicht eben durch, da auch noch die Einfuhrumsatzsteuer auf den Bestellwert sowie die Versandkosten aufgeschlagen wird (bitte bei der Bestellung berücksichtigen!!!).

Mit Beiden besitze ich jetzt quasi Austausch-Bridges.

Vor ein paar Tagen wurden nun auch endlich die verchromten Polschrauben gegen goldene ausgetauscht. Den Farbunterschied sah man zwar nur bei genauer Betrachtung, aber ich wusste davon und darum wurde jetzt getauscht.


*** UPDATE: Geschwärztes Griffbrett ***

Wir erinnern uns, als Griffbrettmaterial wurde bei den normalen Orville by Gibson Les Paul Custom-Modellen Palisander verwendet. Dies ist historisch inkorrekt, Ebenholz müsste es sein. Aus diesem Grund habe ich mich vor- und gestern an das Schwärzen des Griffbrettes gewagt. Dies geschah mittels Clou Spiritusbeize, die ich in Griffbrettöl aufgelöst hatte. Natürlich kam der Farbton Schwarz (174SP) zum Einsatz.

Zuerst wurde das Griffbrettbinding bestmöglich abgeklebt und die Beize mit Hilfe eines kleinen Flachpinsels aufgetragen. Dabei gab ich mir große Mühe, die Inlays vor der Färbung zu verschonen, gelang auch! Über Nacht ließ ich das Ganze durchtrocknen.

Tags darauf machte ich mich an das Polieren des Griffbrettes. Dabei rieb sich allerdings etwas Beize in das Binding (dummerweise hatte ich das Abklebeband schon vorher entfernt). Da an dieser Stelle mit Wasser nicht weiter zu kommen war, mussten unzählige Q-Tipps und Nagellackentferner herhalten. Dies bedeutete die eigentliche Arbeit, man sollte sehr sorgfältig arbeiten (wenn man diesen Zwischenstepp einlegen muss!) Die Prozedur nahm geraume Zeit in Anspruch. Also merke: Band erst nach dem Polieren entfernen!!!

Das Ergebnis kann sich meiner Meinung nach sehen lassen. Vielleicht würde ein zweiter Durchgang das Ganze noch tiefschwärzer machen, aber vorerst bleibt es nun so. Sehr interessant festzustellen wird auch sein, wie ausdauernd sich die Beize gegenüber Abnutzung verhält.

Sauberes Arbeiten ist hier das Gebot der Stunde, wenn das Resultat anständig ausschauen soll. Seid also ausgeschlafen, wenn Ihr damit beginnt. Ich wünsche Euch hierfür auf jeden Fall eine ruhige Hand & viel Erfolg!


*** UPDATE: Grover Rotomatic Teil 2 ***

Das kommt dabei heraus, wenn man sich zu viele Fotos von unterschiedlichen Gibson Les Paul Customs ansieht. Man beginnt zu überlegen, was sie anders/besser als die eigene Orville ausschauen lässt und irgendwann stellt man dann auch vielleicht fest, dass diese Keystoneköpfe bei den Mechaniken z.B. doch nicht so schlecht aussehen.

Musste ich mich zuerst mit den halbrunden Tunerbuttons der Grover anfreunden (ich kam von den Kluson der Standards), so mache ich hier wieder eine Kehrtwende. Neu ging gar nicht und so nahm sich ihrer, gemeinsam mit den Nickel-Grover für meine Gibson, Bassart an und leistete wieder einen Topjob! Damit schaut die Gitarre jetzt schön Vintage aus und alles fügt sich in Harmonie zusammen.

Die Stimmstabilität der Grover ist mindestens seit den 1960ern legendär und um einiges besser, als die der Kluson. Nicht umsonst rüsteten viele Girarrenheros aus dieser Zeit ihre Les Paul Standards auf diese Mechaniken um! Die Grover besitzen eine feindosierbarere Einstellmöglichkeit der Saitenstimmung (bis zu 18:1), sie laufen schön rund, hier hakelt im Gegensatz zu den Kluson nichts. Die Verschraubung von der Kopfplatte her sowie die geringere Toleranz der Achseaufnahme führen zu weniger Spiel in der Mechanik selbst und damit zu einer exakteren Führung der Saite. Diese Eigenschaften kann man auch an einem festeren und konkreteren Ton feststellen.

Ein Nachteil der Grover könnte möglicherweise die stärker auftretende Kopflastigkeit sein, da sie doch einiges mehr an Masse gegenüber der Kluson auf die Waage bringen. Hier muss man selbst entscheiden, was einem wichtiger ist: das Mehrgewicht der Mechaniken oder des Tons!


*** UPDATE: 1970iger-Jahre PU-Cover ***

Als ich gefragt wurde, ob mich ein Set goldener Pickup-Cover, die von einer Gibson Les Paul Custom aus den 1970ern-Jahren stammen, interessierten würden, gab es natürlich nur eine Antwort: Aber sicher! Diese sind im Laufe der Jahrzehnte wunderbar natürlich gealtert, hier ist alles echt und erreicht damit eine Anmut, die der beste Profi nicht so ohne weiteres nachahmen könnte.

Es zahlt sich an dieser Stelle wiederum aus, dass WCR das historische Spacing der Gibson-Humbucker übernommen hat, denn so konnten die Cover ohne Anpassungsproblem verbaut werden. Dementsprechend schnell ging der Umbau von statten. Es fällt auf, dass diese um einiges tiefer als die neuzeitlichen gefertigt wurden. Sie ragen gut und gerne ca. 3 mm über den Pickupgrundplatte hinaus. Völlig unproblematisch für den Einbau, die Pickupfräsung gibt dies her.

Da nun bereits die Pickups ausgebaut waren, nahm ich die Gelegenheit wahr und fotografierte die Ausfräsungen selbiger. Und was steht da unterhalb des Step-Pickups geschrieben: LPC, LD und etwas für mich undefinierbares, es sieht für mich nach einen W/T aus. „W/“ kenne ich aus dem Englischen als „with“, aber with was? Die genauere Bedeutung entzieht sich mir damit (wer entziffern kann, was es da zu lesen gilt, kann gerne eine PN an mich senden, besten Dank).

Nun gut, das LPC steht eindeutig für Les Paul Custom und das LD gibt endlich Aufschluss über die offizielle Farbgebung der Orville, LD steht mit Sicherheit für Lemondrop, nichts ist mit Honeyburst. Rückblickend betrachtet wäre der Farbton Honeyburst auch etwas zu hell geraten. Nun muss meine Galerie entsprechend korrigiert werden.

Das Foto des Neck-Pickupfräsung zeigt den doch recht sauber gearbeiteten Long Tenon Neck, ein Feature, dass viele Orville by Gibson mit den Gibson Historic Les Pauls teilen. Allerdings darf man dieses nicht, wie ich dies bereits an anderer Stelle erwähnte, bei allen Orville by Gibson erwarten. Es ist ein, aber nicht das tonbildende Merkmal! Wie so oft entscheidet dieses alleine für sich betrachtet nicht über eine gute oder schlechte Les Paul. Historisch korrekt ist diese Maßnahme nun schon zu nennen...


*** UPDATE: eigene geagede Gibson Bridge & Alu Tailpiece ***

Irgendwann ist es soweit, man probiert etwas aus, was man die ganze Zeit den Experten überließ, will hinter ein Geheimnis kommen und in Erfahrung bringen, ob man das auch schaffen kann. So wie z.B. das Agen von Gitarrenhardware. Gelesen hatte ich schon viel darüber, über Säurebäder und –dämpfen usw. Meistens war bei mir bei dem Wort Säure Schluss mit lustig, ich sah mich schon mit einem Loch in der Hand wie ein aufgeschrecktes Huhn durch die Gegend flitzen.

Keine Ahnung wieso, wodurch und warum, auf jeden Fall wurde ich vor ein paar Tagen morgens wach und wusste/wollte/hatte das Verlangen danach selbst unter die Age-Alchemisten zu gehen. Ich dachte mir „Das krieg ich doch bestimmt auch hin, irgendwie...“.

Entsprechend besorgte in mir tags darauf in der Apotheke 60 Prozentige Essigsäure. Wenn schon ein Einstieg, dann aber bitte gleich ganz oben! :) OK, die Säure musste erst bestellt werden, dann halt´n Tag später starten, ABER JETZT & LOS!

Als erstes Testobjekt wurde ein Tailpiece aus Japan erkoren, aber auch nach langer Wartezeit tat sich nix. Das kann´s doch nicht gewesen sein, war ich vielleicht schon gescheitert? Werden wir eben mutiger und legen eines aus Alu in die Wanne, Wärmelampe davor und ab dafür. Bei dem Alu-TP konnte man förmlich zusehen, wie es anlief, aber ruhig mal ne Zeit drin lassen, viel hilft viel! Pustekuchen, es sah zwar nach Heavy-Ageing aus, aber dafür hatten sich kleine Pickel gebildet, die dann doch suboptimal aussahen und sich auch so anfühlten. Nun gut, all zu lange sollte man solche Tailpieces wohl eher nicht den Säuredämpfen aussetzen und öfter mal eine Fortschrittskontrolle vornehmen.

Die Gibson ABR-1 Bridge erwies sich zunächst gegenüber der Säureattacke als resistenter. Erst, als ich sie etwas mit Schleifvlies anschliff, entfalteten die Dämpfe ihre Wirkung und ein entsprechender „used look“ stellte sich ein. Somit hatte ich schnell den für mich korrekten Ageinggrad, passend zu den Pickupcover, erreicht.

Ich gehe davon aus, dass das Agen von verchromter oder vernickelter Hardware leichter fällt, als es bei Goldener der Fall ist. Allerdings kommt (zumindest für mich) bei einer Custom nur solche in Frage.

Mit meinen ersten Ageingversuchen kann ich durchaus leben, die Hardware harmoniert nun optisch im Gesamten viel besser und ergibt somit ein einheitliches Bild ab. Das Ergebnis könnt Ihr gerne auf dem neu eingestellten Foto ersehen.

Bei der Aktion wurde dann auch gleich der WCR Goodwood in der Bridgeposition gegen einen WCR Darkburst getauscht.


*** UPDATE: Amber ´59 PAF – Neck & ´59 CrossPoint - Bridge ***

„Nachdem ich zuerst den Bridge-Pickup eingebaut hatte, war mir schnell klar, dass der wohl nicht wieder raus kommt“ - so schrieb ich in meinem Update vom 16.04.2009 zu den WCR Goodwood´s. Wie man sich doch irren kann.

Nach kurzem Gastspiel des Darkburst in der Bridge-Position (siehe Update vom 29.07.2010) fällt nun auch die letzte Bastion der WCR´s und natürlich werden sie durch Amber ersetzt. Im Einzelnen sind dies der ´59 CrossPoint-Bridge aus meiner Gibson Custom und zum anderen der ´59 PAF aus dem neu erstandenen Set. Der Umbau der Cover stellt sich als einfach Übung heraus, da WCR wie auch Amber das alte Spacingmaß von Gibson übernommen haben.

Und wieder bestätigen die Amber ihre Extraklasse, wieder setzen sie die WCR´s schachmatt. Auch die Orville by Gibson gewinnt sehr durch diese Pickups. Die Kombination erreicht zwar nicht ganz das Potential meiner beiden Gibson, ist allerdings recht nahe dran. So würde ich meinen, fehlt der Orville by Gibson höchstens 5 Prozent zur teueren Mutter, in Anbetracht des Preisunterschiedes beider Marken ein sehr guter Wert. Der Tone wirkt vielleicht weniger plastisch und breit, aber ansonsten ist alles da, was man braucht, um glücklich zu werden. So gut habe ich meine Orville noch nie gehört.

Amber-Pickups stellen nun kein Allheilmittel dar. Die Gitarre sollte schon über einen guten Primärton verfügen, ansonsten bleibt das Klangerlebnis auf der Strecke. Der beste Pickup kann nur das wiedergeben, was er von der Gitarre zur Verfügung gestellt bekommt. Er kann keine fehlenden Frequenzen hinzufügen! Auf der anderen Seite kann man so vielleicht seiner Gitarre noch das eine oder andere Quäntchen entlocken.

Ein Foto zum aktuellen Update gibt es diesmal nicht, da die Gitarre rein äußerlich unverändert bleibt.


*** UPDATE: Inlaytausch - Kunststoff gegen Perlmutt ***

Es drängt sich die Frage auf, warum damals in Japan wunderbare Gitarren der amerikanischen Vorbilder in solch einer Perfektion gefertigt wurden, sogar alte Details, wie z.B. der Long Tenon Neck, die bei den Originalen verloren gegangen waren, ließen sich hier wieder finden und dann verwendet man als Inlaymaterial schnödes Kunststoff. Gut, es sieht auf gewisse Distanz vielleicht noch nach Perlmutt aus, aber je näher man kommt, umso mehr erkennt man, dass es sich doch nur um ein billiges Imitat handelt. Zum Glück kann man so etwas ändern...

Vor einiger Zeit hatte ich bei einem Gitarrenbauer angefragt, was es kostet, die Kunststoff- gegen Perlmutt-Inlays auszutauschen. Die Antwort war ernüchternd: ca. 300,-- € plus Material und die Bünde müssten hierfür ebenfalls entfernt werden. Na, Prostmahlzeit. Auf Grund dieser Aussage lagen meine Perlmutt-Inlays nun geraume Zeit in meiner Schublade und warteten doch noch auf eine Gelegenheit, endlich installiert zu werden.

Hier kam dann wieder der Zufall zu Hilfe. In meinem Heimatforum stellte ein Mitglied seine neu aufgebaute Les Paul vor. Unter den Umbaumaßnahmen befand sich auch der Austausch der Inlays. Ein Kontakt war ja schnell hergestellt und die Bereitschaft, diese Arbeit übernehmen zu wollen, umgehend gefasst. Doch verfolgte ich diesen Plan aus irgendwelchen Gründen nicht mehr weiter, andere Dinge traten in den Vordergrund.

Nachdem ich allerdings vor ca. 6 Wochen ein weiteres Set der Amber ´59 PAF erhielt, wobei der für die Bridge umgehend in meine Gibson Les Paul Custom, die Kombination, bestehend aus Amber `59 CrossPoints und ´59 PAF in meine Orville wanderte und sie mit diesen Pickups weiter aufgewertet wurde, kam mir wieder das alte Projekt „Inlayumbau Kunststoff auf Perlmutt“ in den Sinn. Ein Termin wurde abgestimmt und nun wurden endlich Nägeln mit Köpfen gemacht und die Gitarre an besagten Member gesendet.

Eine weitere Option, um die Orville Custom damit noch näher an das Original heranzuführen, wäre gewesen, dass komplette Palisander-Griffbrett gegen eines aus Ebenholz auszuwechseln. Dagegen sprach jedoch, dass es sich hierbei um einen wirklich sehr umfangreichen Eingriff, der neben einem enormen Zeitaufwand für das Anfertigen des Griffbrettes incl. der Neubundierung, einer Neulackierung des Halses und somit auch eine große Ausgabe bedeutet hätte. Fraglich blieb zudem, ob man ein Binding findet, das zum Rest der naturgeageden Gitarre passt. Da ein recht dunkles Palisander-Griffbrett verbaut wurde, kann ich durchaus mit dem Gesamterscheinungsbild der Orville leben. Darüber hinaus gibt es noch die Möglichkeit, das Griffbrett mittels Beize oder Lederfarbe zu schwärzen (siehe mein Update vom 20.09.2009).

Heute traf meine Orville endlich wieder bei mir ein. Die letzten Fotos, die ich vom Umbau erhielt, sahen bereits sehr vielversprechend aus, allerdings toppt das Ergebnis in Natura diese noch um Längen. Die Inlays wurden absolut bündig in das Griffbrett integriert und erstrahlen ob des schwarzen Hintergrundes sehr intensiv, wie der Vollmond in einer wolkenlosen Winternacht (is klar!). An dieser Stelle gibt es einfach kein schöneres Material als „Mother of Pearl“, klingt doch auch viel lyrischer als Perlmutt. In Summe hat meine Orville enorm an Authentizität hinzugewonnen. Denkt man sich nun das „Orville by“ der Kopfplatte weg, versetzt den vergrößerten Gibson-Schriftzug in die Mitte, so würde man sie auch für eine solche halten. Für eine Gitarre, die man gerne spielt, eine lohnenswerte und zudem einmalige Investition!

Und wieder ein Stück näher dran an der originalen Gibson Les Paul Custom. Damit sind es nur noch zwei Merkmale der Orville, die dieser nicht entsprechen: das Griffbrettmaterial sowie die Lackart. Um diese beiden Parameter anzugleichen, müsste ich allerdings wirklich Geld in die Hand nehmen, um dies glattzubügeln. Aber braucht´s das wirklich?

Natürlich habe ich meiner Galerie ein aktuelles Foto (erste Aufnahme) des Umbaus beigefügt, so dass Ihr Euch selbst ein Bild machen könnt.

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Mittlerweile ist diese Schönheit verkauft.

Orville by Gibson Les Paul Custom

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